2024 01 Hohenlimburger Heimatblätter

HOHENLIMBURGER HEIMATBLÄTTER für den Raum Hagen und Iserlohn – Ausgabe 1/2024

Säbel der Gendarmerie des Großherzogtums Berg. Der Säbel gehörte zur Standardausrüstung dieser großherzoglich-bergischen Polizeitruppe.

 

Napoleon, Letmather Kalkabbaupläne am Ahm und Hohenlimburgs Kampf gegen die Eingemeindung

Zum Auftakt des 85. Jahrgangs der Hohenlimburger Heimatblätter blickt die landeskundliche Zeitschrift tief in die Geschichte. Es geht um Ereignisse vor 200 Jahren, vor 60 Jahren und vor 50 Jahren. Der Rückzug Napoleons aus der Region, Letmather Kalkabbaupläne am Ahm und Steltenberg sowie der Kampf gegen die Eingemeindung Hohenlimburgs sind die Stichworte.  

Der Herdecker Historiker Prof. Dr. Gerhard E. Sollbach hat seinen Aufmacher so überschrieben: „Aufregender Jahresbeginn 1813 in Hagen – Regierung befürchtet eine Revolution“. Ab 1808 gehörte Hagen zum französischen Großherzogtum Berg und war von 1809 bis 1813 Amtssitz des von einem Unterpräfekten verwalteten Arrondissements Hagen. Der Präfekt, Gisbert von Romberg, hatte seinen Sitz in Dortmund. An ihn berichtete der Hagener Unterpräfekt mit Schreiben vom 29. Januar 1813 über Unruhen in Hagen. Ihren Ausgang hatten sie bei Tumulten im bergischen Land anlässlich der Musterung von Wehrpflichtigen genommen, wobei sich hunderte von Personen gewaltsam der Obrigkeit widersetzten. Die Unruhen breiteten sich bis nach Hagen aus.

Geplanter Kalkabbau am Ahm
„Letmather Kalkabbaupläne auf dem Ahm und Steltenberg vor 60 Jahren“ lautet der Titel des folgenden Beitrags. Er beginnt mit der Feststellung, dass die Auseinandersetzung um Kalkabbaupläne am Letmather Ahm keine erst in der Gegenwart aus dem Hut gezauberte Diskussion ist: Vor sechs Jahrzehnten, 1963, berichtete die Lokalpresse von einem Vorhaben, Kalkabbau am Ahm von Letmathe aus zu betreiben und ihn grenzübergreifend auch in westliche Richtung auf Hohenlimburger Stadtgebiet am Steltenberg auszuweiten. Das Areal auf dem Ahm bis zur Stadtgrenze hatte die in Letmathe angesiedelte Rheinisch-Westfälische Kalkwerke AG Dornap bereits Jahrzehnte zuvor erworben.

Autor Widbert Felka ist es auch, der in einem Beitrag der Reihe der „Hohenlimburger Szenen“ auf den „Endspurt im vergeblichen Kampf gegen die Eingemeindung vor 50 Jahren“ zurückblickt: „Votum für Hohenlimburg“, so lautete die Devise auf dem Titelblatt der Dezember-Ausgabe 1973 der Heimatblätter. Sie sollte am Jahreswechsel zum alles entscheidenden  Jahr 1974 die Hohenlimburger Position zu der von der Landespolitik geplanten kommunalen Neuordnung manifestieren. Für Hohenlimburg ging es um die Wurst. Die Politik am Ort und in der Region hatte eine Tendenz auf der politischen Landesebene realisiert, den seit über 150 Jahren bestehenden Kreis Iserlohn zu zerlegen und dabei u. a. die im Westen des Kreisgebiets gelegene Stadt Hohenlimburg zu einem Stadtteil der benachbarten Großstadt Hagen werden zu lassen. Schon im Januar 1974 trat mit Klaus Steilmann die Gallionsfigur der „Aktion Bürgerwille“ aus dem ebenfalls betroffenen Wattenscheid kämpferisch im Hohenlimburger Rathaussaal auf: „Keine Eingemeindung nach Hagen“. Doch sollte alles anders kommen.

wf