2024 08 Hohenlimburger Heimatblätter

HOHENLIMBURGER HEIMATBLÄTTER für den Raum Hagen und Iserlohn – Ausgabe 8/2024

Der historische Kriminalroman „Der Name der Rose” von Umberto Eco gehörte in der nunmehr 70-jährigen Geschichte der Schloss-Spiele zu den beeindruckendsten Aufführungen. Zu den Mitwirkenden gehörte auch der Hohenlimburger Schauspieler und Regisseur Karl Hartmann (im Bild vorne). Foto: Gunther Fessen, 13. August 2023

Schwerpunktheft der Heimatblätter: Jubiläum 70 Jahre Schloss-Spiele Hohenlimburg

Es ist schon eine herausragende Leistung in doppeltem Sinne, 70 Jahre Schloss-Spiele Hohenlimburg zu bieten und was Autor Volker Bremshey in der August-Ausgabe der Hohenlimburger Heimatblätter daraus macht. Der Heimatverein legt damit ein Schwerpunktheft vor, das sich nahezu ausschließlich mit diesem Jubiläum befasst. Der packend geschriebene Rückblick hat es in sich. Zudem illustrieren fünfundzwanzig Abbildungen von den Anfängen bis in die Gegenwart das Geschehen der Freilichtbühne auf dem Schloss.

Der Autor schreibt einleitend: „Siebzig Jahre Schloss-Spiele – sieben Jahrzehnte Schauspiel oder Komödie, Pop- oder Jazzmusik, Kabarett oder Ballett für Erwachsene sowie Tanz, (Mitmach-)Theater oder Musical für Kinder – und das alles in einem einzigartigen malerisch-romantischen Ambiente mehr als 200 m über NN: auf Schloss Hohenlimburg. Geprägt von unzähligen Höhepunkten eines freundschaftlichen Miteinanders, aber auch besorgniserregenden Tiefen und großer Sorge um einen Fortbestand des Freundeskreises und somit der Schloss-Spiele, ebenso begleitet von tosendem Applaus der begeisterten Besucher oder peinlichberührtem Schweigen der Gäste. Aber auch von zahlreichen Anekdoten und amüsanten Begebenheiten: so von einem Schwein, das als Statist durch den Schlosshof flitzte, einem Weltstar, der drohte, seinen Auftritt platzen zu lassen, einem Kabarettisten der Millimeterarbeit machte und einem in Köln vergessenen Laptop, der zum Aufritt dringend benötigt wurde. Und vieles mehr . . .“

Ehrenamtlicher Schloss-Spiele-Leiter Dr. Friedhelm Treude
Es begann im Jahre 1954. Der Kulturausschuss der Stadt Hohenlimburg beschließt, Freilichtveranstaltungen im Hof von Schloss Hohenlimburg zu veranstalten. Die Zusammenarbeit zwischen Adolf Fürst zu Bentheim-Tecklenburg als Hausherr und der Stadt Hohenlimburg bestand zu diesem Zeitpunkt auf anderem Felde schon seit 1947: Die Stadtväter hatten das damals noch vom Verein für Orts- und Heimatkunde Hohenlimburg e. V. getragene, später städtische Heimatmuseum aus der Innenstadt ins Schloss verlegt, wodurch die Stadt Hohenlimburg Mieter des Fürstenhauses wurde. Nach anfänglicher Organisation der Freilichtbühne durch die Volkshochschule Hohenlimburg übernahm die Stadt Hohenlimburg mit der 4. Spielzeit 1957 die Trägerschaft selbst. Nun begann die Zeit des ehrenamtlichen Leiters der Schloss-Spiele Dr. Friedhelm Treude aus Hemer, der Lehrer am Gymnasium Hohenlimburg war. Erst mit der Eingemeindung Hohenlimburgs in die Großstadt Hagen 1975 gab er sein Amt auf.

Nach diesem Einschnitt übernahm zunächst das Stadttheater Hagen die Verantwortung, doch beschloss die Stadt Hagen 1992 die Schloss-Spiele aufzugeben. Die Folge war, dass der 1989 zunächst als reiner Förderverein gegründete Freundeskreis Schloss-Spiele Hohenlimburg e. V. seinerseits beschloss, mit der 40. Spielzeit 1993 selbst zum Träger der Freilichtbühne zu werden. Eine bewegte Zeit begann.

wf