HOHENLIMBURGER HEIMATBLÄTTER für den Raum Hagen und Iserlohn – Ausgabe 2/2024
Schloss Broich, der Schälk und die Kettenbrücke
Schloss Broich in Mülheim an der Ruhr hat einen historischen Bezug zu (Hohen-)Limburg. Dieser Verbindung geht der Autor Dr. Ingo Fiedler in der Februar-Ausgabe der Heimatblätter auf eine zeitgemäße Art nach. Er versetzt sich in die Sicht eines Fahrrad-Touristen, der vom heimischen Lennetal aus den Ruhr-Radweg ansteuert, vorbei an Burgen und Schlössern, mit dem Zielort Mülheim. Dort lädt Schloss Broich zu einem Besuch ein.
Heute Eigentum der Stadt Mülheim und ein eindrucksvolles Museums beherbergend, betreut vom Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e. V., war das Schloss über Jahrhunderte Sitz adliger Familien. Die Heimatblätter-Untertitel „Broich als Limburger Erbe“ und „Nach der Limburger Herrschaft“ führen zu den (Hohen-)Limburger Grafen: Wilhelm I. und Dietrich V. bewohnten im 15. Jahrhundert getrennt das Hoch- und das Niederschloss. Ihren Herrschaftsbereich teilten sie im Jahre 1412 auf: Wilhelm erhielt die Grafschaft Limburg, Dietrich bekam die Herrschaft Broich. Der Autor unterlegt seinen Text mit aussagekräftigen Abbildungen.
Vom zweigeteilten Schälk
„Geheimnisvoller Schälk“ hat Winfried Törnig seinen Beitrag überschrieben, der sich mit einer längst vergessenen alten Stätte der Gastronomie in dieser Gegend befasst, im Gedächtnis geblieben als „Michel im Döönbusch“. Allerlei Legenden ranken um diese Gestalt. Das plattdeutsche Wort „Döönbusch“ steht für den Dornenbusch. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude durch eine Fliegerbombe zerstört.
„Was ist Wahrheit, was ist Dichtung?“, fragt Widbert Felka in einem Zweitbeitrag zum Thema und geht auf eine Spurensuche. Ergebnis ist, dass die gesuchte einstige „Waldschenke Schelk“ auf der „Elseyer (Hohenlimburger) Seite“ vom Schälk lag, die sich nördlich von der wohl geläufigeren „Letmather Seite“ erstreckt. Der zweigeteilte Schälk liegt heute in der Stadt Iserlohn und in der Stadt Hagen. Auch der geheimnisvolle Michel bekommt klarere Konturen.
In der neuen Folge der „Hohenlimburger Szenen“ schließlich geht es um die „Kettenbrücke heute und damals“. In ihrer Ursprungsform vor weit mehr als 100 Jahren von der Moritz Ribbert AG – Bleicherei, Färberei, Blaudruckerei, Kattunfabrik – für ihre Arbeiter errichtet, hat das vor 20 Jahren der Öffentlichkeit übergebene Nachfolgemodell eine weitaus größere Bedeutung. Wenn der überlieferte Name „Kettenbrücke“ auch geblieben ist, hängt das Bauwerk längst nicht mehr an Ketten.
wf